Die Gründer von Musical.ly machen eine einfache Designänderung – und ein bisschen Glück – dafür verantwortlich, dass ihre DIY-Musikvideo-App an die Spitze von Apples App Store geschossen ist.
Als die App im Juli 2014 an den Start ging, kam der Erfolg nicht über Nacht, erzählt Musical.ly-Mitgründer und Co-CEO Alex Zhu gegenüber Business Insider.
Die anfänglichen Metriken sahen gut aus – etwa 500 Leute luden die App pro Tag herunter, und, was noch wichtiger war, sie kamen immer wieder zurück. Aber die App wuchs in den nächsten 10 Monaten immer noch zu langsam, um ein Unternehmen zu retten, das schon einmal daran gescheitert war, eine populäre App zu machen.
„Wir wurden nervös. Was sollten wir tun? Wir hatten nicht mehr viel Geld übrig“, sagte Zhu.
Das Team erkannte, dass sie ein Designproblem hatten. Die Leute liebten es, Musical.ly-Videos zu machen, 15-Sekunden-Clips, in denen „Muser“ Lippensynchronisationen, Tänze oder Comedy-Routinen zu einem Hit-Song machen. Das zeigte sich daran, wie viele Leute immer wieder auf die App zurückkamen.
Das Team erkannte jedoch ein großes Problem: Niemand wusste, dass die beliebten Videos, die sie auf Instagram, Twitter oder Facebook sahen, auf Musical.ly gemacht wurden. Wenn die Leute die Musikvideos teilten, war das Logo abgeschnitten.
So positionierte das Unternehmen im April 2015 das Musical.ly-Logo neu und fügte den Benutzernamen einer Person in die Videos ein. Nun waren sie leicht zu sehen, wenn jemand ein Video mit seinen Freunden teilte. Plötzlich wollte niemand mehr darauf verzichten, eigene Videos in der App zu erstellen.
Diese kleine Änderung ließ die App explodieren.
Zwei Monate später, am 6. Juli 2015, war sie die Nummer 1 im Apple App Store. Seitdem ist Musical.ly nie mehr aus den Top 40 der Apps im App Store gefallen.
Heute nutzen mehr als 10 Millionen Menschen die App täglich und produzieren etwa die gleiche Anzahl an Videos pro Tag. Insgesamt haben sich inzwischen 80 Millionen Menschen als Musical.ly-Nutzer registriert, behauptet das Unternehmen.
„Jetzt, wo ich zurückblicke, denke ich, dass das anfänglich langsame Wachstum eigentlich eine gute Sache war. Wir hatten Glück, weil wir Zeit hatten, das Produkt zu bauen, es fertig zu machen, jedes Feature um die Community herum aufzubauen“, sagte Zhu. „Wenn das Wachstum zu früh gekommen wäre, wäre es wahrscheinlich nur eine Modeerscheinung geblieben.“