Wall Street, Straße, im südlichen Teil des Stadtteils Manhattan in New York City, in der sich einige der wichtigsten Finanzinstitute der Vereinigten Staaten befinden. Die Straße ist schmal und kurz und erstreckt sich nur etwa sieben Blocks vom Broadway bis zum East River. Sie wurde nach einem Erdwall benannt, der 1653 von holländischen Siedlern errichtet wurde, um eine erwartete englische Invasion abzuwehren. Schon vor dem amerikanischen Bürgerkrieg war die Straße als die Finanzhauptstadt der Nation bekannt. Der Bezirk Wall Street, gemeinhin als Financial District bezeichnet, beherbergt die New York Stock Exchange, die NYSE Amex Equities und die Federal Reserve Bank of New York. Der Hauptsitz vieler Investmentbanken, staatlicher und kommunaler Wertpapierhändler, Treuhandgesellschaften, Versorgungsunternehmen, Versicherungsgesellschaften und Maklerfirmen befindet sich ebenfalls in diesem Bezirk.
Die Wall Street ist ein weltweites Symbol für Hochfinanz und Investment und ist als solches in die moderne Mythologie eingegangen. Für die Populisten des 19. Jahrhunderts war die Wall Street ein Symbol für die raffgierigen Raubritter, die Bauern und Arbeiter ausbeuteten. In wohlhabenden Zeiten symbolisierte die Wall Street den Weg zum schnellen Reichtum. Nach dem verheerenden Börsencrash von 1929 schien die Wall Street die Bastion der Finanzmanipulatoren zu sein, die in der Lage waren, Volkswirtschaften zu destabilisieren.