Nähte sind die traditionelle Methode der Rissreparatur und eignen sich am besten für unregelmäßige Risswunden und Wunden, die einen subkutanen Verschluss erfordern. Nicht resorbierbares Nahtmaterial muss entfernt werden, sobald die Wunde verheilt ist.
Wie lange das Nahtmaterial belassen werden sollte, hängt von der Wundstelle ab (siehe Kasten rechts). Eine rechtzeitige Entfernung verringert das Risiko von Nahtabdrücken, Infektionen und Gewebereaktionen.
Es ist sinnvoll, Fäden an abgeheilten Wundteilen zu entfernen und Fäden an Stellen, an denen die Heilung noch nicht abgeschlossen ist, länger zu belassen.
Wundreinigung
Normale Kochsalzlösung oder Leitungswasser sind die am besten geeigneten Mittel zur Reinigung der Haut vor der Nahtentfernung. Die Spülung mit einer Spritze ist die schonendste Art, die Wunde zu reinigen.
Antiseptika können zur Reinigung der Haut von verheilten Wunden verwendet werden, können aber den Heilungsprozess verlangsamen, wenn die Wunde noch nicht vollständig verheilt ist.
Nahtentfernung
Die Naht sollte so nah wie möglich am Körper abgeschnitten werden, so dass nur ein minimaler Teil tatsächlich durch die Haut gezogen wird. Dies reduziert das Kneif- oder Ziehgefühl für den Patienten. Es reduziert auch die Möglichkeit, dass eine Infektion durch die Fäden gezogen wird.
Benutzen Sie eine sterile Pinzette mit Ihrer nicht dominanten Hand und heben Sie den Faden am Knoten an. Schneiden Sie mit einer sterilen Nahtschere den Faden dicht an der Haut ab. Heben Sie die Naht mit der Pinzette heraus. Ziehen Sie bei Bedarf vorsichtig an der Naht, um sie zu entfernen.
Da es schwierig ist, mit Praxisautoklaven den notwendigen Sterilitätsstandard zu erreichen, verwenden die meisten Praxen sterile Einweggeräte.
Zusätzliche Maßnahmen
Das Verbinden der verheilten Wunde erfolgt am besten mit einem sterilen, nicht haftenden Verband. Sterile Hautverschlussstreifen können angebracht werden, um die Wunde nach dem Entfernen der Nähte weiterhin zu unterstützen.
Paracetamol oder Ibuprofen sind gute Mittel der ersten Wahl zur Schmerzlinderung. Überprüfen Sie den Tetanus-Immunisierungsstatus des Patienten.
Wenn in der Vergangenheit nicht fünf Dosen Tetanus-Toxoid verabreicht wurden und eine Auffrischung zum Zeitpunkt des Nähens nicht erfolgt ist, sollte eine solche in Betracht gezogen werden.
Antibiotika
Antibiotika sind nicht allgemein erforderlich, können aber angezeigt sein, wenn die Wunde beim Entfernen der Nähte infiziert zu sein scheint.
Patienten mit Diabetes, Alkoholabhängigkeit, peripherer Gefäßerkrankung, Asplenie oder Immunsuppression, einschließlich solcher, die orale Kortikosteroide oder eine Chemotherapie einnehmen, benötigen mit größerer Wahrscheinlichkeit Antibiotika, da ihre Fähigkeit zur Infektionsbekämpfung reduziert ist.
Die Ergebnisse von Wundabstrichen sind nicht immer hilfreich, um zu bestimmen, welches Medikament am besten geeignet ist.
Flucloxacillin ist eine gute erste Wahl für Wundinfektionen bei nicht-penicillin-allergischen Patienten.
Co-Amoxiclav oder Doxycyclin plus Metronidazol (bei Penicillin-Allergie) sind geeignete Mittel der ersten Wahl bei kontaminierten Wunden, wie z. B. bei Bissen von Menschen.
MRSA-Infektionen treten jetzt auch bei ambulant erworbenen Infektionen auf. Diese Wunden brauchen länger, um zu heilen. Vancomycin ist eine gute Wahl des Antibiotikums, aber nicht alle Stämme sind darauf empfindlich.
Wundverschlussmethoden
Da Nähte als Eintrittspforte für Bakterien dienen können, weisen sie die höchste Infektionsrate auf. Andere Methoden des Wundverschlusses sind chirurgische Klammern, Hautverschlussbänder und Klebemittel.
Absorbierbares Nahtmaterial zerfällt schnell im Gewebe und verliert innerhalb von 60 Tagen seine Festigkeit.
Chirurgische Klammern sind schneller, kostengünstiger und verursachen weniger Infektionen als Nahtmaterial. Diese benötigen ein spezielles Gerät zur Entfernung. Sie werden häufig bei Risswunden der Kopfhaut und zum Verschließen chirurgischer Wunden verwendet.
Hautverschlussbänder sind mit einer geringeren Wundinfektionsrate verbunden als Nähte und sie können schnell und ohne örtliche Betäubung angebracht werden.
Die Hauptnachteile bei der Verwendung von Hautverschlussbändern ist, dass das Zusammenführen der Wundränder weniger präzise ist als beim Nähen.
Nicht alle Körperbereiche können abgeklebt werden. Zum Beispiel sind Körperbereiche mit Sekreten wie Achselhöhlen, Handflächen oder Fußsohlen schwierige Bereiche, um Klebestreifen anzubringen. Bereiche mit Haaren sind ebenfalls nicht zum Kleben geeignet.
Kleber ist die neueste Methode der Wundreparatur und wird zu einer beliebten Alternative zu Nähten, besonders bei Kindern.
Dr. Merriman ist Allgemeinmediziner in Oxford.
Nahtentfernung
Wann Nähte entfernt werden, hängt von der Wundstelle ab
- Gesichtswunden: 3-5 Tage.
- Skalpwunden: 7-10 Tage.
- Limbs: 10-14 Tage.
- Gelenke: 14 Tage.
- Rumpf des Körpers: 7-10 Tage.