ArtEdit
Lucretia und Tarquin waren das Thema vieler Gemälde, darunter auch solche von großen Künstlern.
Beispiele sind:
- Tarquin und Lucretia von Tizian, 1571
- Lucretia – Rembrandt (1664)
- Tarquin und Lucretia – Tintoretto (ca.1578)
- Tod der Lucretia – Ithell Colquhoun (1931)
- Suidice der Lucretia- Joos Van Cleve (ca. 1520-1525)
LiteraturEdit
Die Geschichte von Lucretias Vergewaltigung ist das Thema von William Shakespeares erzählendem Gedicht Die Vergewaltigung der Lucrezia, ein Werk, das so lang wie viele abendfüllende Theaterstücke ist und etwa zwei Stunden zum Vortragen benötigt. Es wurde manchmal als Lesetheater aufgeführt. Shakespeare spielt auch in seinen Stücken auf Tarquin an. In Cymbeline (Akt 2, Szene 2) hat sich Iachimo in das Schlafgemach der schlafenden Imogen geschlichen und vergleicht sich mit Tarquin:
… Unser Tarquin also
Drückte sanft die Binsen, ehe er erwachte
Die Keuschheit er verwundete … .
In einem Selbstgespräch (bekannt als das ‚Dolch-Selbstgespräch‘) aus Macbeth spielt Macbeth auf Tarquin als ‚Trophäe der Heimlichkeit‘ an:
Mit Tarquins hinreißenden Schritten, seinem Vorhaben entgegen
Geht er wie ein Geist. (Akt 2 Szene 1, Zeile 5-6)
In Shakespeares Historienspiel Julius Cäsar (Akt 2, Szene 1) reflektiert die Figur Brutus über die Rolle seines Vorfahren beim Sturz von Tarquins Vater und der Monarchie:
… Soll Rom unter der Ehrfurcht eines Mannes stehen?
Was, Rom? Meine Ahnen trieben den Tarquin aus den Straßen Roms, als er sich König nannte.
Tarquin ist unter seinem Vornamen Sextus mit dem etruskischen Heer in Thomas Babington Macaulays Lays of Ancient Rome zugegen, als Lars Porsena, König von Clusium, versucht, die Tarquin-Dynastie wieder auf den römischen Thron zu bringen:
Zur Rechten ritt Mamilius, Fürst mit dem lateinischen Namen,
Und zur Linken der falsche Sextus, der die Schandtat vollbrachte.
Als aber das Antlitz des Sextus unter den Feinden gesehen wurde,
erhob sich ein Geschrei, das das Firmament zerriss, von der ganzen Stadt.
Auf den Hausdächern war kein Weib, das ihm nicht entgegenspuckte und zischte,Kein Kind, das nicht Flüche schrie und seine kleine Faust schüttelte.
Lucretias Vergewaltigung ist auch das Thema von Benjamin Brittens Oper The Rape of Lucretia von 1946.