Rodeln ist eine Winterrennsportart, bei der Schlitten auf einer künstlichen Bahn mit steilen Böschungen und Steigungen gefahren werden. Die teilnehmenden Athleten befinden sich während der Fahrt in einer „Rückenlage“ (auf dem Rücken liegend, mit den Füßen nach oben).
Es gibt Hinweise darauf, dass Rodelrennen bereits um 800 n. Chr. von Wikingern in den Bergen von Oslofjord mit Schlitten gegeneinander ausgetragen wurden. Die erste bestätigte und aufgezeichnete internationale Rennrodel-Veranstaltung fand 1883 statt, als sieben Nationen in Davos in der Schweiz gegeneinander antraten.
Rodeln hatte seinen allerersten Auftritt bei den Olympischen Spielen 1964 und ist seitdem allgegenwärtig. Deutschland ist die führende Nation im olympischen Rennrodeln in allen Disziplinen, einschließlich Herren-Einzel, -Doppel und -Damen-Einzel. Italien und Österreich sind die stärksten Konkurrenten, liegen aber etwas zurück.
Mit Georg Hackl, Jan Behrendt und Stefan Krausse sind drei deutsche Top-Athleten im Rennrodeln am Start, der erfolgreichste Einzelsportler ist aber der Italiener Armin Zoggeler mit zwei Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen.
Ziel des Spiels
Ziel des Rennrodelns ist es, das Ende der Bahn in der schnellstmöglichen Zeit zu erreichen.
Rodeln besteht aus Einzel- und Zweier-Mannschaftsrennen, bei denen die Athleten ihre Schultern, Bauch- und Oberschenkelmuskeln einsetzen müssen, um die Geschwindigkeit und Richtung des Schlittens zu kontrollieren. Jeder Einzelne oder jede Mannschaft tritt einzeln an und fährt gegen die Uhr.
Der Athlet/die Mannschaft, der/die die schnellste Gesamtzeit über eine Reihe von „Läufen“ erzielt, wird zum Sieger erklärt.
Spieler & Ausrüstung
Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen bei einem Rennrodelrennen gehört der Rennschlitten. Die Athleten müssen außerdem bestimmte Kleidungsstücke tragen und bestimmte Techniken anwenden, um die Strecke mit der schnellstmöglichen Geschwindigkeit zu absolvieren und dabei sicher zu bleiben.
Rodel
Athleten und ihre Trainerteams müssen ihre Schlitten in bestmöglichem Zustand halten, um eine Chance zu haben, einen Rennrodelwettbewerb zu gewinnen. Dazu gehören regelmäßige Änderungen, um den Schlitten so aerodynamisch wie möglich zu machen. Es gibt Einschränkungen für das Design der Schlitten, die im Abschnitt „Regeln“ weiter unten zu finden sind.
Schutzkleidung:
Rodeln wird von vielen als „Extremsportart“ angesehen und ist daher mit einer Vielzahl von Risiken und Gefahren verbunden, die die Organisationen so gut wie möglich minimieren müssen, um die Sicherheit der teilnehmenden Athleten zu gewährleisten. Für die Teilnahme an einem Rennrodelrennen ist Schutzkleidung erforderlich, wobei alle Teilnehmer einen Helm und ein Visier tragen müssen, um ihren Kopf während des Rennens auf der Bahn zu schützen. Um die Aerodynamik zu verbessern, wird ein hautenger Gummianzug getragen, während die Athleten mit Stachelhandschuhen ausgestattet sind, um sich an der Startlinie auf der Bahn zu positionieren.
Können
Profis im Rennrodelsport trainieren oft über ein Jahrzehnt, um die Fähigkeiten und Techniken zu beherrschen, die nötig sind, um auf höchstem Niveau (z.B. bei den Olympischen Spielen) antreten zu können. Ihre Körper müssen in bester Form sein, um ihre Schlitten bei hohen Geschwindigkeiten zu steuern. Schultern, Bauchmuskeln, Waden und Quads sind entscheidend, um die Position des Schlittens auf der Bahn zu kontrollieren.
Punktevergabe
Die Punktevergabe im Rennrodeln wird berechnet, indem die Gesamtzeit gezählt wird, die ein Athlet oder ein Team benötigt, um eine vorher festgelegte Anzahl von „Läufen“ zu absolvieren (ein „Lauf“ bedeutet, die Strecke vom Start bis zum Ziel zu absolvieren). Alle Rennen werden auf eine Tausendstelsekunde genau gemessen. Damit gehört Rennrodeln zu den am genauesten getimten Sportarten der Welt.
Siegen
Im Rennrodeln wird der Gesamtsieger über eine Reihe von Läufen ermittelt. Die Anzahl der erlaubten Läufe variiert je nach Art der Veranstaltung. Die Läufe jedes Athleten/Teams werden addiert und die Gesamtzeit errechnet. Die Person(en) mit der schnellsten Zeit wird/werden zum Sieger erklärt.
Regeln des Rennrodelns
Die Regeln des Rennrodelns variieren je nach Art der Veranstaltung.
- Bei Einzelwettbewerben dürfen alle konkurrierenden Athleten vier separate Läufe auf der Bahn absolvieren. Bei Doppelwettbewerben absolvieren Zweierteams zwei Läufe auf der Rennrodelbahn.
- Zu Beginn eines jeden Laufes werden die Rennrodel gewogen und von Offiziellen überprüft. Dabei wird festgestellt, ob der Schlitten den Regeln und Vorschriften entspricht. Erfüllt der Schlitten diese Anforderungen nicht, werden die fahrenden Athleten disqualifiziert. Auch die Athleten selbst werden gewogen und können in bestimmten Fällen Gewicht als Ballast hinzufügen.
- Bei den Einzel- und Doppelwettbewerben werden die Teilnehmer in vier Startgruppen eingeteilt. Die Startreihenfolge ändert sich je nach Zielzeit.
- Eine abschließende Kontrolle, die sogenannte „Schlittenkontrolle“, wird ebenfalls nach allen vier Läufen durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine Veränderungen durch Teams oder Athleten vorgenommen wurden. Jeder Schlitten, der diese Kontrollen nicht besteht, führt zur Disqualifikation der Athleten.