Marburg-Virus: Das Virus, das das hämorrhagische Marburg-Fieber verursacht, eine Krankheit, die sowohl Menschen als auch nicht-menschliche Primaten befällt. Das Marburg-Virus ist ein genetisch einzigartiges zoonotisches (d. h. von Tieren übertragenes) RNA-Virus aus der Familie der Filoviren, und seine Erkennung führte zur Schaffung dieser Virusfamilie. Die vier Spezies des Ebola-Virus sind die einzigen anderen bekannten Mitglieder der Filovirus-Familie.
Das Marburg-Virus wurde erstmals 1967 erkannt, als Ausbrüche von hämorrhagischem Fieber gleichzeitig in Labors in Marburg und Frankfurt, Deutschland, und in Belgrad, Jugoslawien (heute Serbien), auftraten. Insgesamt erkrankten 37 Personen, darunter sowohl Laboranten als auch medizinisches Personal und Familienangehörige, die Erkrankte gepflegt hatten. Die ersten Infizierten waren mit Afrikanischen Grünen Meerkatzen oder deren Geweben in Kontakt gekommen. In Marburg waren die Affen zu Forschungszwecken und zur Herstellung von Polio-Impfstoff importiert worden.
Nur an wenigen Orten sind bisher Fälle der Krankheit aufgetreten. Das hämorrhagische Fieber von Marburg hat eine Mortalität (Sterblichkeitsrate) von 24 bis 88 Prozent. Das Marburg-Virus ist in Afrika beheimatet. Das geografische Gebiet, in dem es beheimatet ist, ist zwar nicht bekannt, aber es scheint zumindest Teile von Uganda und Westkenia und vielleicht Simbabwe zu umfassen. Wie beim Ebola-Virus bleibt auch beim Marburg-Virus der eigentliche tierische Wirt ein Rätsel.
Im Jahr 2012 wurde ein Ausbruch der Marburg-Virus-Infektion in Uganda gemeldet, der zu 9 Todesfällen führte. Im September 2014 wurde berichtet, dass ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Uganda an der Krankheit gestorben ist. Siehe auch: Virales hämorrhagisches Fieber.
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