Forschungen auf Basis der strukturellen Magnetresonanztomographie (MRT) haben eine Reihe von Geschlechtsunterschieden in der Anatomie des menschlichen Gehirns aufgedeckt. Der erste Teil dieses Kapitels stellt einen Auszug dieser Befunde dar, wobei zwischen Auswirkungen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene unterschieden wird. Obwohl die Befunde bei weitem nicht konsistent und schlüssig sind, besteht ein allgemeiner Konsens hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Gehirngröße, wobei männliche Gehirne im Durchschnitt größer sind als weibliche Gehirne. Es stellt sich also die Frage, ob einer der beobachteten Geschlechtsunterschiede lediglich durch die Gehirngröße bedingt ist. Der zweite Teil dieses Kapitels beleuchtet daher einen einzigartigen wissenschaftlichen Versuch, zwischen Hirngrößeneffekten und Geschlechtseffekten zu differenzieren. Das übergeordnete Ziel dieses Kapitels ist es, die Vielfalt der Befunde zu verdeutlichen und zu zeigen, dass das Vorhandensein, die Größe und die Richtung signifikanter Geschlechtsunterschiede stark von der verwendeten Messung abhängen. Die Annahme, dass Geschlechtsunterschiede einfach ein Nebenprodukt der Hirngröße sind und keine reinen (größenunabhängigen) Geschlechtseffekte, hat sich für einige, aber sicher nicht für alle Befunde als zutreffend erwiesen. Daher ist es bei der Untersuchung eines möglichen Geschlechtsdimorphismus des Gehirns unbedingt notwendig, eine zu starke Vereinfachung und Verallgemeinerung zu vermeiden.
Kapitel 1 – Strukturelle Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Gehirnen
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