Das Heben schwerer Gegenstände ist eine der häufigsten Ursachen für Verletzungen am Arbeitsplatz. Im Jahr 2001 berichtete das Bureau of Labor Statistics, dass über 36 Prozent der Verletzungen, die zu Arbeitsausfällen führen, auf Schulter- und Rückenverletzungen zurückzuführen sind. Überanstrengung und kumulative Traumata waren die größten Faktoren für diese Verletzungen. Bücken, gefolgt von Verdrehen und Drehen, waren die am häufigsten genannten Bewegungen, die zu Rückenverletzungen führten. Zerrungen und Verstauchungen durch unsachgemäßes Heben von Lasten oder durch das Tragen von Lasten, die entweder zu groß oder zu schwer sind, sind häufige Gefahren, die mit dem manuellen Bewegen von Materialien verbunden sind.
Wenn Mitarbeiter intelligente Hebepraktiken anwenden, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie an Rückenverstauchungen, Muskelzerrungen, Handgelenksverletzungen, Ellbogenverletzungen, Wirbelsäulenverletzungen und anderen Verletzungen leiden, die durch das Heben schwerer Gegenstände verursacht werden. Bitte nutzen Sie diese Seite, um mehr über sicheres Heben und Materialhandling zu erfahren.
Prinzipien des Hebens
Stufen des Hebens
- Vorbereitung
- Heben
- Tragen
- Absetzen
1. Vorbereitung
Bevor Sie heben oder tragen, planen Sie Ihren Hebevorgang. Überlegen Sie sich:
- Wie schwer/unhandlich ist die Last? Soll ich mechanische Hilfsmittel (z. B. eine Sackkarre) oder eine andere Person zur Hilfe beim Heben verwenden? Ist es möglich, die Last in kleinere Teile zu zerlegen?
- Wo will ich mit der Last hin? Ist der Weg frei von Hindernissen, rutschigen Stellen, Überhängen, Treppen und anderen unebenen Flächen? Gibt es geschlossene Türen, die geöffnet werden müssen?
- Sind an der Last ausreichende Haltegriffe vorhanden? Benötige ich Handschuhe oder andere persönliche Schutzausrüstung? Kann ich die Last in einen Container mit besseren Haltegriffen stellen? Sollte mir eine andere Person bei der Last helfen?
2. Heben
Gehen Sie so nah wie möglich an die Last heran. Versuchen Sie, Ihre Ellbogen und Arme nahe am Körper zu halten. Halten Sie Ihren Rücken während des Hebens gerade, indem Sie die Bauchmuskeln anspannen, in den Knien beugen, die Last nahe und mittig vor sich halten und nach oben und vorne schauen. Halten Sie die Hand gut fest und verdrehen Sie sich beim Heben nicht. Heben Sie die Last nicht ruckartig, sondern mit einer gleichmäßigen Bewegung. Wenn die Last zu schwer ist, um dies zu ermöglichen, suchen Sie sich jemanden, der Ihnen beim Heben hilft.
3. Tragen
Verdrehen oder drehen Sie den Körper nicht; bewegen Sie stattdessen Ihre Füße zum Drehen. Ihre Hüften, Schultern, Zehen und Knie sollten immer in die gleiche Richtung zeigen. Halten Sie die Last so nah wie möglich am Körper, mit den Ellbogen dicht an den Seiten. Wenn Sie sich ermüdet fühlen, setzen Sie die Last ab und ruhen Sie sich ein paar Minuten aus. Lassen Sie sich nicht so sehr ermüden, dass Sie nicht mehr die richtige Absetz- und Hebetechnik ausführen können.
4. Absetzen
Setzen Sie die Last auf die gleiche Weise ab, wie Sie sie aufgenommen haben, aber in umgekehrter Reihenfolge. Beugen Sie sich in den Knien, nicht in den Hüften. Halten Sie den Kopf oben, die Bauchmuskeln angespannt und verdrehen Sie den Körper nicht. Halten Sie die Last so nah wie möglich am Körper. Warten Sie, bis die Last sicher ist, bevor Sie den Griff loslassen.
Wichtige Hinweise
- Verwenden Sie mechanische Hilfsmittel (z. B. Sackkarren, Schubkarren usw.), wenn möglich für schwerere oder unhandliche Lasten. Denken Sie daran, sich vor dem Einsatz eines Gabelstaplers schulen und autorisieren zu lassen.
- Es ist einfacher und sicherer zu schieben als zu ziehen.
- Halten Sie Lasten so nah wie möglich am Körper und verdrehen Sie sich nicht beim Heben, Tragen oder Absetzen einer Last. Nase, Schultern, Hüften und Zehen sollten alle in die gleiche Richtung zeigen.
- Minimieren Sie das Ausstrecken.
- Als allgemeine Regel gilt: Beugen Sie sich in den Knien, nicht in den Hüften.
- Holen Sie bei Bedarf Hilfe. Heben oder tragen Sie keine Dinge, mit denen Sie sich nicht wohl fühlen, egal wie leicht die Last ist.
- Planen Sie alle Teile des Hebens im Voraus: Heben, Tragen und Absetzen.
- Versuchen Sie, beim Heben geeignete Griffe zu verwenden. Wenn ein Gegenstand nicht gut gegriffen werden kann, überlegen Sie, wie Sie Abhilfe schaffen können, z. B. indem Sie den Gegenstand in einen Behälter mit guten Griffen legen, mit einem geeigneten Werkzeug einen sicheren und geeigneten Griff schaffen usw.
- Verwenden Sie bei Bedarf persönliche Schutzausrüstung, z. B. griffige Handschuhe und ggf. Stahlkappenstiefel.
- Richten Sie bei häufigem und/oder schwerem Heben Ruhepausen und einen Arbeitsplatzwechsel ein.
- Platzieren Sie die zu hebenden Gegenstände innerhalb der „Kraftzone“. Die Kraftzone liegt nahe am Körper, zwischen der Mitte des Oberschenkels und der Mitte der Brust der Person, die hebt. Dies ist der Bereich, in dem die Arme und der Rücken mit dem geringsten Kraftaufwand am meisten heben können.
Gewicht der Gegenstände
Schwere Lasten belasten Muskeln, Bandscheiben und Wirbel stärker.
Wenn möglich, verwenden Sie mechanische Hilfsmittel wie Gabelstapler oder Sackkarren zum Transport schwerer Gegenstände. Rampen können hilfreich sein, um schwere Gegenstände von einer Ebene zur anderen zu bewegen. Materialien, die manuell angehoben werden müssen, sollten in der Höhe der „Kraftzone“ platziert werden: etwa von der Mitte des Oberschenkels bis zur Mitte der Brust der Person, die das Heben durchführt. Stellen Sie sicher, dass die richtigen Hebeprinzipien (siehe oben) angewendet werden. Versuchen Sie, Verbrauchsmaterialien in kleineren Mengen zu bestellen und/oder Lasten in kleinere, leichtere Mengen aufzuteilen, wenn möglich. Ist der Behälter selbst schwer? Vielleicht ist ein kleinerer oder leichterer Behälter verfügbar. Begrenzen Sie das Gewicht, das Sie heben, auf nicht mehr als 50 Pfund. Wenn Sie Lasten heben, die schwerer als 50 Pfund sind, verwenden Sie zwei oder mehr Personen, um die Last zu heben.
Fehlhaltungen
Das Bücken beim Heben verursacht mehrere Probleme für den Rücken. Es addiert das Gewicht des Oberkörpers zum Gewicht des zu hebenden Objekts. Durch Bücken und/oder Ausstrecken wird die Last vom Körper wegbewegt und die Hebelwirkung erhöht die effektive Belastung des Rückens erheblich, was zu einer Belastung der unteren Wirbelsäule und Muskelermüdung führt. Das Tragen von Lasten auf einer Schulter, unter einem Arm oder in einer Hand erzeugt einen ungleichmäßigen Druck auf die Wirbelsäule.
Bewegen Sie Gegenstände nahe am Körper und benutzen Sie die Beine, wenn Sie aus einer niedrigen Position heben, um das Bücken und Greifen zu minimieren. Achten Sie auf eine gute Raumaufteilung, damit Sie so nah wie möglich an die zu hebende Last herankommen können. Lagern und platzieren Sie Materialien, die manuell gehoben werden müssen, in der „Kraftzone“: auf mittlerer Oberschenkel- bis mittlerer Brusthöhe. Dies kann durch das Platzieren von Objekten auf Regalen, Tischen, Gestellen oder gestapelten Paletten erreicht werden; oder durch die Verwendung von Leitern oder Hebebühnen, wo dies notwendig ist, um sich selbst zu erhöhen und das Greifen über Kopf zu minimieren. Ausrollbare Ablagen in LKW-Ladeflächen können verwendet werden, um Materialien näher an den Mitarbeiter zu bringen und die Notwendigkeit zu beseitigen, in das Heck eines LKWs zu kriechen. Stellen Sie sicher, dass die richtigen Hebeprinzipien (siehe oben) angewandt werden, einschließlich der Vermeidung von Verdrehungen und des Haltens der Last nahe am Körper.
Hochfrequentes und langes Heben
Das Halten von Gegenständen über einen längeren Zeitraum, selbst wenn die Lasten leicht sind, erhöht das Risiko von Rücken- und Schulterverletzungen, da die Muskeln nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und sich Abfallprodukte bilden können. Wiederholte Anstrengungen, wie z. B. beim Ziehen von Draht, können die Muskeln ermüden, da die Erholungszeiten begrenzt sind. Unzureichende Ruhezeiten lassen dem Körper keine Zeit, sich zu erholen.
Planen Sie im Voraus, wenn Sie mit einer Arbeit beginnen, bei der Sie in hoher Frequenz und über einen längeren Zeitraum heben müssen. Auf diese Weise kann die Arbeit so organisiert werden, dass die Zeit, die die Arbeiter mit dem Halten von Lasten verbringen, minimiert wird. Angemessene Ruhepausen können eingeplant werden, ebenso wie eine Job-Rotation zwischen den Mitarbeitern. Dazu gehören sowohl rotierende Aufgaben (Mitarbeiter tauschen sich bei unterschiedlichen Aufgaben aus) als auch Teamarbeit (zwei oder mehr Mitarbeiter arbeiten gemeinsam an verschiedenen Teilen derselben Tätigkeit, um die Belastung zu reduzieren). Die Planung kann auch die Vormontage von Arbeitsgegenständen umfassen, um die Zeit zu minimieren, die während der eigentlichen Arbeit mit ihnen verbracht wird.
Ungeeignete Griffe
Ungeeignete Griffe, wie z. B. Kisten ohne Griffe oder seltsam geformte Lasten, erschweren das Heben, verlagern die Last vom Körper weg, verringern die Hubhöhe und erhöhen das Risiko der Kontaktbelastung und des Fallenlassens der Last.
Wo immer möglich, verwenden Sie Griffe, Schlitze oder Löcher, die genug Platz für behandschuhte Hände bieten. Versuchen Sie, Materialien zu verwenden, die mit geeigneten Haltegriffen verpackt sind (Ihr Lieferant kann eventuell andere Behälter zur Verfügung stellen), oder bringen Sie Materialien in Behälter mit guten Haltegriffen. Tragen Sie eine Schutzausrüstung, um Fingerverletzungen und Kontaktbelastungen zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass die Handschuhe richtig sitzen und ausreichend Halt bieten. Saugvorrichtungen sind hilfreich beim Anheben von Verteilerkästen und anderen Materialien mit glatten, ebenen Oberflächen. Möglicherweise sind auch andere Hilfsmittel erhältlich, mit denen sich provisorische Griffe herstellen lassen.
Umgebungsfaktoren
Achten Sie auf extreme Temperaturen, die das Heben und die Materialhandhabung beeinflussen können. Zum Beispiel nimmt die Flexibilität der Muskeln bei kalten Temperaturen ab, und heiße Temperaturen können zu Hitzestress führen. Geringe Sichtverhältnisse oder schlechte Beleuchtung erhöhen die Gefahr von Stolpern und Stürzen.
Tun Sie, was Sie können, um die Arbeitszeiten so anzupassen, dass die Belastung durch extreme Temperaturen oder schlechte Sichtverhältnisse minimiert wird. Tragen Sie geeignete Kleidung für die Temperatur, bei der Sie arbeiten werden. Trinken Sie viel Wasser, um eine Dehydrierung bei großer Hitze zu vermeiden. Sorgen Sie für eine angemessene Beleuchtung in Bereichen mit wenig Licht und versuchen Sie, die Arbeit wenn möglich bei Tageslicht durchzuführen.