Glattes endoplasmatisches Retikulum (SER), Geflecht aus feinen, scheibenförmigen, röhrenförmigen Membranbläschen, Teil einer kontinuierlichen Membranorganelle im Zytoplasma eukaryontischer Zellen, die an der Synthese und Speicherung von Lipiden, einschließlich Cholesterin und Phospholipiden, beteiligt ist, die für die Produktion neuer Zellmembranen verwendet werden. Das glatte endoplasmatische Retikulum (SER) unterscheidet sich vom rauen endoplasmatischen Retikulum (RER), dem anderen Grundtyp des endoplasmatischen Retikulums, durch das Fehlen von Ribosomen, d. h. von protein-synthetisierenden Partikeln, die an der äußeren Oberfläche des RER angebracht sind und der Membran ihr „raues“ Aussehen verleihen. SER kommt sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Zellen vor.
Die Funktion des SER kann je nach Zelltyp variieren. In einigen Zellen, wie denen der Nebenniere und bestimmten anderen endokrinen Drüsen, spielt es eine Schlüsselrolle bei der Synthese von Steroidhormonen aus Cholesterin. In der Leber katalysieren Enzyme der SER Reaktionen, die Medikamente, Stoffwechselabfälle und schädliche Chemikalien wasserlöslich machen und so zu deren Entgiftung oder Entfernung aus dem Körper beitragen. Das SER spielt auch eine Rolle bei der Umwandlung von Glykogen in Glukose, wobei die Glukose-6-Phosphatase, ein im SER vorhandenes Enzym, den letzten Schritt der Glukoseproduktion in der Leber katalysiert.
In Skelettmuskelzellen kommt das SER als eine spezialisierte Membranstruktur vor, die als sarkoplasmatisches Retikulum bekannt ist. Das sarkoplasmatische Retikulum ist ein kritischer Speicherort für Kalzium-Ionen, der die Ionen aus dem Zytoplasma aufnimmt. Außerdem setzt es Kalziumionen frei, wenn die Muskelzelle durch Nervenreize ausgelöst wird, was zu einer Muskelkontraktion führt. Auf diese Weise trägt das sarkoplasmatische Retikulum zur Regulierung der Kalziumionenkonzentration im Zytoplasma der Skelettmuskelzellen bei. Das sarkoplasmatische Retikulum ist auch in glatten Muskelzellen zu finden, allerdings in einer lockerer organisierten Form als im Skelettmuskel.