By Dr. Saul McLeod, aktualisiert 2018
Das Geist-Körper-Problem betrifft die Frage, inwieweit der Geist und der Körper getrennt oder ein und dasselbe sind.
Beim Geist geht es um mentale Prozesse, Gedanken und Bewusstsein. Beim Körper geht es um die physischen Aspekte des Gehirns – die Neuronen und wie das Gehirn aufgebaut ist.
Ist der Geist Teil des Körpers oder der Körper Teil des Geistes? Wenn sie getrennt sind, wie interagieren sie dann? Und wer von beiden hat das Sagen?
Viele Theorien wurden aufgestellt, um die Beziehung zwischen dem, was wir Ihren Geist nennen (definiert als das bewusst denkende „Sie“, das Ihre Gedanken erlebt) und Ihrem Gehirn (d.h., Teil Ihres Körpers).
Was ist Dualismus?
Menschen sind materielle Objekte. Wir haben Gewicht, Festigkeit und bestehen aus einer Vielzahl von Feststoffen, Flüssigkeiten und Gasen. Im Gegensatz zu anderen materiellen Objekten (z.B. Felsen) haben Menschen aber auch die Fähigkeit, Urteile zu bilden und ihre Existenz zu begründen. Kurz gesagt, wir haben einen „Verstand“.
Typischerweise wird der Mensch so charakterisiert, dass er sowohl einen Verstand (nicht-physikalisch) als auch einen Körper/Gehirn (physisch) hat. Dies ist als Dualismus bekannt. Dualismus ist die Ansicht, dass der Geist und der Körper als getrennte Entitäten existieren.
Descartes / Cartesianischer Dualismus argumentiert, dass es eine wechselseitige Interaktion zwischen mentalen und physischen Substanzen gibt.
Descartes argumentierte, dass der Geist mit dem Körper an der Zirbeldrüse interagiert. Diese Form des Dualismus oder der Dualität besagt, dass der Geist den Körper kontrolliert, dass aber der Körper auch den ansonsten rationalen Geist beeinflussen kann, etwa wenn Menschen aus Leidenschaft handeln. Die meisten früheren Darstellungen der Beziehung zwischen Geist und Körper waren uni-direktional.
Was ist Monismus?
Es gibt zwei Grundtypen des Monismus:
Materialismus
Materialismus ist der Glaube, dass nichts außer der materiellen Welt (d.h. der physischen Materie wie dem Gehirn) existiert; materialistische Psychologen stimmen im Allgemeinen darin überein, dass das Bewusstsein (der Geist) die Funktion des Gehirns ist.
Mentale Prozesse können mit rein physikalischen Prozessen im zentralen Nervensystem identifiziert werden, und dass der Mensch nur ein komplizierter physiologischer Organismus ist, nicht mehr als das.
Phänomenalismus
Der Phänomenalismus (auch Subjektiver Idealismus genannt) geht davon aus, dass physikalische Objekte und Ereignisse auf mentale Objekte, Eigenschaften, Ereignisse reduzierbar sind.
Es existieren letztlich nur mentale Objekte (d.h. der Geist). Bischof Berkeley behauptete, dass das, was wir als unseren Körper empfinden, lediglich die Wahrnehmung des Geistes ist. Bevor Sie dies vorschnell ablehnen, sollten Sie die Ergebnisse einer aktuellen Studie betrachten.
Wissenschaftler befragten drei hemiplegische (d.h. einseitig bewegungsunfähige) Schlaganfallopfer mit Schädigung der rechten Gehirnhälfte zu ihren Fähigkeiten, die Arme zu bewegen.
Alle drei behaupteten, trotz gegenteiliger Anzeichen im Spiegel vor ihnen, dass sie ihre rechte und linke Hand gleich gut bewegen könnten. Außerdem behaupteten zwei der drei Schlaganfallopfer, dass ein Versuchspersonal, das eine Lähmung (d.h. Bewegungslosigkeit) des linken Arms vortäuschte, seinen Arm zufriedenstellend bewegen konnte.
Psychologie & die Geist-Körper-Debatte
Die verschiedenen Ansätze der Psychologie vertreten gegensätzliche Ansichten darüber, ob der Geist und der Körper getrennt oder miteinander verbunden sind. Das Denken (die Freiheit der Wahl zu haben) ist ein mentales Ereignis, kann aber ein Verhalten hervorrufen (Muskeln bewegen sich als Reaktion auf einen Gedanken). Man kann also sagen, dass Denken Dinge geschehen lässt, „Geist bewegt Materie“.
Behavioristen glauben, dass sich die Psychologie nur mit „beobachtbaren Handlungen“ beschäftigen sollte, nämlich mit Reiz und Reaktion. Sie glauben, dass Denkprozesse wie der Geist nicht wissenschaftlich und objektiv untersucht werden können und daher ignoriert werden sollten. Radikale Behavioristen glauben, dass der Geist gar nicht existiert.
Diesem Ansatz folgen auch die Biologen, die argumentieren, dass der Geist nicht existiert, weil es keine physikalische Struktur namens Geist gibt. Die Biologen argumentieren, dass das Gehirn letztendlich als der Geist gefunden wird. Das Gehirn mit seinen Strukturen, Zellen und neuronalen Verbindungen wird mit wissenschaftlicher Forschung schließlich den Geist identifizieren.
Da sowohl Behavioristen als auch Biologen glauben, dass nur eine Art von Realität existiert, nämlich jene, die wir sehen, fühlen und berühren können, ist ihr Ansatz als Monismus bekannt. Monismus ist der Glaube, dass der Geist und das Gehirn letztlich ein und dasselbe sind. Die behavioristischen und biologischen Ansätze glauben an den materialistischen Monismus.
Doch Biologen und Behavioristen können das Phänomen Hypnose nicht erklären. Hilgard und Orne haben dies untersucht. Sie versetzten Teilnehmer in eine hypnotische Trance und sagten ihnen durch unbewusste hypnotische Suggestion, dass sie mit einem „rotglühenden“ Metallstück berührt werden würden, während sie tatsächlich mit einem Bleistift berührt wurden.
Die Teilnehmer in tiefer Trance hatten eine Hautreaktion (Wasserblasen), als ob sie mit brennendem Metall berührt worden wären. Dies ist ein Beispiel dafür, dass der Geist die Reaktion des Körpers kontrolliert. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Patienten gefunden, denen Hypnose zur Schmerzkontrolle verabreicht wurde.
Dies widerspricht dem Monismus-Ansatz, da der Körper auf unbewusste Suggestionen nicht auf diese Weise reagieren sollte. Diese Studie unterstützt die Idee des Dualismus, also die Ansicht, dass Geist und Körper getrennt voneinander funktionieren.
Auch Humanisten wie Carl Rogers würden den materialistischen Monismus bestreiten. Sie glauben, dass subjektive Erfahrungen die einzige Möglichkeit sind, menschliches Verhalten zu studieren. Humanisten leugnen nicht, dass es die reale Welt gibt, sondern sie glauben, dass es auf die einzigartige subjektive Herangehensweise jeder Person an die Definition der Realität ankommt.
Im Bereich der Geisteskrankheiten würde ein Schizophrener seine Handlungen vielleicht nicht als krank definieren, sondern er würde glauben, dass er Einsicht in ein Geschehen hat, die niemand sonst hat. Aus diesem Grund halten Humanisten die Untersuchung der Selbstwahrnehmung eines jeden Menschen für wesentlich.
Doch das Problem der Beziehung zwischen Bewusstsein und Realität aus subjektiver Sicht ist problematisch. Der paranoide Schizophrene, der glaubt, dass die Post „Agenten der Regierung sind und versuchen, ihn zu töten“, ist immer noch geisteskrank und braucht eine Behandlung, wenn er nicht zu einer Gefahr für sich selbst oder die Öffentlichkeit werden soll.
Neuere Forschungen von Kognitionspsychologen haben einen neuen Akzent in dieser Debatte gesetzt. Sie haben die Computer-Analogie der Künstlichen Intelligenz genommen und sie auf diese Debatte angewandt. Sie argumentieren, dass das Gehirn mit einer Computer-Hardware verglichen werden kann, die mit dem menschlichen Körper „verdrahtet“ oder verbunden ist.
Der Verstand ist also wie eine Software, die es erlaubt, eine Vielzahl von verschiedenen Software-Programmen laufen zu lassen. Dies kann die unterschiedlichen Reaktionen von Menschen auf denselben Stimulus erklären. Diese Idee knüpft an die kognitiven Vermittlungsprozesse (Denken) an. In Computeranalogien haben wir eine neue Version des Dualismus, die es uns erlaubt, moderne Begriffe wie Computer und Software anstelle von Descartes „Ich denke, also bin ich bin“
Wie Sie diesen Artikel referenzieren:
Wie Sie diesen Artikel referenzieren:
McLeod, S. A. (2018, Febuary 05). Mind Body Debate. Simply Psychology. https://www.simplypsychology.org/mindbodydebate.html
Home | About | A-.Z Index | Datenschutz | Kontakt
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 Unported License.
Firmenregistrierungsnummer: 10521846