Deutsch-Amerikanischer Bund, auch (1933-35) Friends Of The New Germany genannt, amerikanische pro-nazistische, quasi-militärische Organisation, die in den Jahren unmittelbar vor dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg am aktivsten war. Die Mitglieder des Bundes waren meist amerikanische Bürger deutscher Abstammung. Die Organisation erhielt verdeckte Führung und finanzielle Unterstützung von der deutschen Regierung. Militärischer Drill und ähnliche Aktivitäten wurden für Erwachsene und Jugendliche in vom Bund unterhaltenen Lagern angeboten: Camp Siegfried, Yaphank, N.Y.; Camp Nordland, Andover, N.J.; Deutschhorst Country Club, Sellersville, Pa.; und anderswo.
Deutsch-Amerikanischer Bund Parade in New York City, Oct. 30, 1939.
New York World-Telegram and the Sun Newspaper Photograph Collection, Library of Congress, Washington, D.C. (neg. no. LC-USZ62-117148)
Antisemitische und pro-nazistische Elemente in den Vereinigten Staaten unterstützten generell den Bund. Zum Bund gehörten selbsternannte Sturmtruppen, die die Uniformen der deutschen Nazi-SA trugen. Massenkundgebungen wurden an Orten wie dem Madison Square Garden in New York City abgehalten. Im Jahr 1939 zählte der Bund etwa 20.000 Mitglieder.
Im Jahr 1939 wurde der nationale Führer des Bundes, Fritz Julius Kuhn, wegen schweren Diebstahls (Veruntreuung von Bundesgeldern) und Fälschung angeklagt; 1940 wurde sein nationaler Sekretär, James Wheeler-Hill, wegen Meineids verurteilt. Nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg löste sich der Bund auf.