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Der Begriff „Asset Management“ bezeichnet die Finanzdienstleistung der Vermögensverwaltung mittels Finanzinstrumenten mit dem Ziel der Vermehrung des angelegten Vermögens. Ein Vermögensverwalter ist also ein Unternehmen, dessen Geschäftszweck die Verwaltung von Vermögen ist. Vermögensverwalter bündeln die Ersparnisse einer Person und legen sie möglichst gewinnbringend in der Weltwirtschaft an.
Zu den Anlagemöglichkeiten gehören die Staatsfinanzierung durch Staatsanleihen, die Finanzierung des Privatsektors durch Aktien- oder Anleihekäufe sowie die Finanzierung des Infrastrukturbedarfs mit dem Ziel, eine Rendite zu erwirtschaften, die zwischen dem Vermögensverwalter als Vergütung und dem Anleger als Rendite aufgeteilt wird.
Asset Management – die Branche der Vermögensverwaltung
In Deutschland ist der korrekte bankaufsichtsrechtliche Begriff für Vermögensverwaltungsdienstleistungen gem. 1a Nr. 3 KWG (Kreditwesengesetz) ist „Finanzportfolio-verwaltung“. Im Gegensatz zur Finanz- oder Anlageberatung werden bei der Vermögensverwaltung nicht nur Anlagevorschläge in Form einer Beratungsleistung erbracht, sondern der Vermögensverwalter trifft die Anlageentscheidungen selbständig und führt sie durch.
Aufgrund ihres Geschäftszwecks sind Vermögensverwalter entweder als eigenständige Unternehmen oder als Tochtergesellschaften und Abteilungen von Banken und Versicherungen tätig. Sie verwalten das Vermögen von institutionellen Anlegern (z. B. Pensionskassen, Versicherungen, Banken, Stiftungen, gemeinnützigen oder staatlichen Einrichtungen) und/oder privaten Anlegern.
Zur Verwaltung dieses Vermögens nutzen Asset Manager spezielle Mandate oder Fonds, die sich wiederum in Spezialfonds für ausschließlich institutionelle Anleger und Publikumsfonds für institutionelle und private Anleger unterteilen.
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Entwicklung und Status quo
Vermögensverwalter verwalten weltweit mehr als 85 Billionen Euro. Der US-Markt ist mit einem Anteil von rund 60 % der mit Abstand größte, gefolgt von Europa mit einem Anteil von knapp über 30 %. Die derzeit noch relativ geringe Marktgröße Asiens ist ein Indiz für den Schwellenländerstatus der Länder. Seine Wachstumsrate von rund 24% p.a. in den letzten fünf Jahren ist jedoch mehr als doppelt so hoch wie die der USA und Europas, die immerhin noch mit respektablen und stabilen 10% p.a. wachsen.
Die Asset Management Branche ist durch eine starke globale Marktkonzentration gekennzeichnet. Während allein in Europa mehr als 4.200 Unternehmen in dieser Branche tätig sind, halten die 400 größten Unternehmen weltweit mehr als 80 % des gesamten verwalteten Vermögens. Die Top 10 % dieser Gruppe, also die 40 größten Vermögensverwalter, dominieren rund 50 % des Marktes, und die zehn größten Vermögensverwalter vereinen ein Viertel des Marktanteils auf sich.
Vermögensverwaltung in Europa
Eines der bestgehüteten Geheimnisse der meisten Vermögensverwalter ist, wie sie ihr verwaltetes Vermögen (AuM) auf die Länder verteilen, in denen sie tätig sind. Meistens veröffentlichen sie nur eine Gesamtsumme. Um die großen europäischen Asset Manager zu identifizieren, ist daher Marktkenntnis in Verbindung mit den weltweit verwalteten Assets under Management erforderlich. Für die europäische Asset-Management-Studie hat zeb die folgenden Unternehmen als zentral für die europäische Branche identifiziert und analysiert.
Asset Management in Deutschland
Der deutsche Fondsmarkt, dessen Statistiken vom deutschen Fondsverband BVI gepflegt und veröffentlicht werden, bietet eine relativ gute Transparenz. Aus dieser Statistik geht hervor, dass der deutsche Fondsmarkt mit einem verwalteten Vermögen von rund 2,6 Billionen Euro im Jahr 2018 der größte in Europa ist und mit einer Wachstumsrate von rund 8 % p.a. wächst.
Institutionelle Anleger halten mit über 60 % den größten Anteil am verwalteten Vermögen (AUM) in Spezialfonds. Dieses Marktsegment wächst mit einer Rate von 9 % p.a. und übertrifft damit das Segment der Publikumsfonds, das weniger als 40 % des Marktes ausmacht und nur mit 6 % p.a. wächst.
Das Wachstum eines Asset Managers wird an seinem verwalteten Vermögen gemessen. Es setzt sich zusammen aus der Performance des Marktes, in den das verwaltete Vermögen investiert ist, und dem Zufluss von Netto-Neugeld (NNM). 2018 war ein historisch einmaliges Jahr für die Asset-Management-Branche, die aufgrund des starken Einbruchs am Aktienmarkt im vierten Quartal teilweise sogar schrumpfte. Ein Wettbewerbsvergleich im deutschen Fondsmarkt zeigt, dass die deutschen Asset Manager gemessen am weltweit verwalteten Vermögen zu den mittleren bis kleinen Anbietern gehören, aber den deutschen Fondsmarkt dominieren. Die fünf deutschen Top-Anbieter teilen sich zusammen mehr als 60 % des Fondsvermögens, während ausländische Anbieter nur knapp über 20 % des Marktes ausmachen.
Fit für die Zukunft?
Jedes Jahr führt daszeb eine Studie zum Wohlbefinden der europäischen Asset-Management-Branche durch.