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Hintergrund: Die normale menschliche Körpertemperatur zeigt einen zirkadianen Rhythmus, der von 36,1 C oder niedriger in den Morgenstunden bis zu 37,4 C oder höher am Nachmittag reicht. Eine abnormale Temperaturerhöhung tritt als Folge von Hyperthermie oder Fieber auf. Krebspatienten leiden häufig unter Fieber. Fast zwei Drittel der Fälle von Fieber bei Patienten mit längerer Neutropenie könnten auf eine Infektion zurückgeführt werden, eine Hauptursache für Morbidität bei Krebspatienten. Hintergrund: Ziel unserer Studie ist es, die Prävalenz von Krebspatienten, die wegen Fieber in der Notaufnahme behandelt wurden, sowie die Diagnose und das klinische Management zu untersuchen. Methoden: Von Oktober 2007 bis Oktober 2008 wurden 560 Krebspatienten in der Notaufnahme des Universitätsklinikums von Zaragoza gesehen. Der Zweck dieser Arbeit ist es, die Charakteristika der Patienten zu beschreiben, die sich mit Fieber vorstellten. Ergebnisse: Insgesamt wurden 560 Patienten gesehen. Achtundneunzig (17,5%) stellten sich mit Fieber vor. 63% der Patienten waren im Stadium IV. Tumortyp: 35 hatten Lungenkrebs (35,7%), 14 hatten Brustkrebs (14,3%), 9 hatten kolorektalen Krebs (9,2%), 9 hatten Urothelkrebs (9,2%), 5 hatten Kopf-Hals-Krebs (5,1%), 5 hatten Bauchspeicheldrüsenkrebs (5,1%), 3 hatten Speiseröhrenkrebs (3%), 2 hatten Prostatakrebs (2%) und 14,3% hatten andere Neoplasmen. 18 Patienten (18,36%) hatten in einem Zeitraum von 10 Tagen vor ihrer Aufnahme in die Notaufnahme eine Chemotherapie erhalten. Nach der Diagnose: Bei 23 Patienten (23,46%) wurde eine febrile Neutropenie diagnostiziert, und 19 von ihnen (82,6%) benötigten eine Einweisung ins Krankenhaus. Bei 30 Patienten (30,6%) wurde eine Atemwegsinfektion diagnostiziert, bei 12 Patienten (12,24%) eine Harnwegsinfektion. Unter Berücksichtigung aller Patienten, die sich mit Fieber vorstellten: 45 Patienten wurden mit einer neuen Behandlung nach Hause geschickt (45,9%), 6 Patienten wurden 24 Stunden lang in der Notaufnahme beobachtet (6,2%) und 47 Patienten benötigten eine Einweisung ins Krankenhaus (47,9%). Schlussfolgerungen: Fieber bei Krebspatienten bleibt eine Herausforderung, und die Differenzierung zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen bei Fieberbeginn ist sehr schwierig. Trotz aller prophylaktischen Maßnahmen ist die Infektion immer noch die Hauptursache. Eine Infektion beim immungeschwächten Wirt ist aufgrund der hohen Morbimortalität eine ernste klinische Situation und gehört zu den häufigsten Komplikationen bei Krebspatienten.
Es sind keine signifikanten finanziellen Beziehungen offenzulegen.